Im dritten Teil unserer Wohnwagen-Auswahl werden wir dir erzählen, wie das mit der Zulassung und der Abholung geklappt hat und ob wir unseren ersten Trip wie geplant starten konnten…
Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war mit Gedanken über den noch nicht zugelassenen Wohnwagen und die Gefahr des „nicht-wie-geplant-stattfindenden“ ersten Trips. Vor allem aber war sie kurz.
Nachdem wir den Kaufvertrag am Vorabend in Paderborn abgeschlossen hatten, fuhren wir erst einmal wieder nach Hause. Unterwegs hatten wir schon die bereits in Teil 2 erwähnte Versicherung abgeschlossen. Da fiel unsere Wahl auf Vollkasko mit Standard-Selbstbeteiligung. Moment, Vollkasko? Jap, als Wohnwagen-Neuling und im Hinblick auf das noch nicht so vorhandene Fahrgefühl war für uns eine Vollkasko erst einmal die sicherere Variante. Einmal nicht aufgepasst und das ausschwenkende Heck räumt eine Laterne um, und schon hat man die Gefahr, dass der ganze Aufbau verzogen und somit undicht ist. Und das zu reparieren kostet ne Stange Geld. Klar, der Wohnwagen ist nicht neu und die Versicherungssumme pro Jahr eine ganz schöne Investition. Aber was bringt und die günstige Versicherung wenn es reinregnet und der Schaden – da selbstverursacht – am Ende von uns übernommen werden muss? Daher lautete die Devise: Im ersten Jahr kein Risiko. Da man so eine Versicherung ja jährlich wechseln kann war das erst mal OK für uns…
Wir kamen also spätabends in Mannheim an und gingen direkt ins Bett. Martin wollte am Freitag schon um 6 Uhr auf Arbeit sein, damit wir den frühen Feierabend sinnvoll nutzen können. Denn es stand ja noch der Gedanke im Raum, spontan einen Termin auf der Zulassungsstelle zu ergattern.
Wohnwagen zulassen in Corona-Zeiten – toller Plan
In Mannheim kann man sein Kfz oder welches Vehikel auch immer nur auf den Bürgerservices zulassen, genauer gesagt an Dreien. Einer war direkt wegen Corona geschlossen, der Zweite ist nur für Neuzulassungen und andere PKW-Geschichten. Der Dritte ist für alles – also scheinbar ja auch für Anhänger. Also gut, wann ist da der nächste Termin frei? In 4 Wochen – alles klar. Aus der Traum vom Kurztrip nächstes Wochenende. Oder?
Zum Glück stand
im Kleingedruckten noch der Zusatz, dass täglich früh morgens noch für den
jeweiligen Tag vereinzelt Termine im Reservierungssystem freigeschaltet werden.
Wann genau war nicht beschrieben, also hieß es: alle paar Minuten die Seite
aktualisieren und hoffen, dass es klappt. Um kurz nach 7 Uhr war es dann auch
soweit – es tauchten Termine auf. 8:15 Uhr. Geil, Daten eingeben, reservieren
klicken – Fehlermeldung. Termin ist schon vergeben. Ok, nächster. 9:05 Uhr. Daten
eingeben… - Fehlermeldung. 9:25 Uhr. Daten eingeben – Ihr Termin wurde erfolgreich
reserviert. YES!
Vorsorglich hatte Martin schon alles mitgenommen, als er zur Arbeit gefahren ist. Alle Unterlagen, das bereits im Vorfeld online bestellte Wunsch-Kennzeichen – eben alles was man so braucht. Dann kurz dem Chef verklickert: „Bin dann kurz weg, komm dann irgendwann wieder. Muss auf die Zulassungsstelle.“ – kein Problem wenn man die richtigen Vorgesetzten hat. Ganz im Alman-Style schon 20 Minuten vor dem Termin vor Ort zu sein, brachte keine Beschleunigung, denn jeder durfte erst 5 Minuten vor dem Termin den Bürgerservice betreten. Doch letztlich gab es die erhofften Stempel und Plaketten und um 9:50 Uhr war klar: Thema erledigt, Hänger zugelassen. Weiter in der Planung 😊
War da nicht noch was mit der Anhängerkupplung?
Ach ja stimmt. Da war was. Martin hatte schon vorsorglich einen Termin beim Kfz´ler des Vertrauens ausgemacht und unser Golf wurde schon am Freitagmorgen von Julia dorthin gebracht. Dort sollte nur die Kupplung montiert werden. Die Elektrik wollten wir selbst erledigen, denn da verweigerte sich der Mechaniker. Unser Golf hatte noch keine AHK-Vorbereitung, sprich: kein Kabel von vorn nach hinten. Und damit wollte unser Auto-Flüsterer nichts am Hut haben – zu viele schlechte Erfahrungen, wie er sagte.
Aber kein
Problem, das bekommen wir schon hin. Wird schon nicht so schwierig sein,
dachten wir. Am Samstag vormittags konnten wir unseren Golf dann abholen, die
Kupplung war erfolgreich montiert worden und sah top aus. Bei der Kupplung war
auch der passende Elektro-Satz für den Golf dabei. Die Verteilerbox und die
Kabel von der Box zum Stecker an der Kupplung hatte der Kfz´ler doch noch
montiert und den Kabelauslass aus dem Kofferraum professionell abgedichtet. Er berechnete
uns etwa 140€ - wie wir fanden ein fairer Preis.

Nun gab es eigentlich kein Hindernis mehr, das uns von der planmäßigen Abholung am Sonntag und dem ersten Trip am Wochenende darauf trennen sollte. Wir lieben es, wenn ein Plan funktioniert 😉
Alle Mann (und Frau) an Bord, die Abholung kann starten
Am Sonntag machten wir uns dann morgens auf den Weg nach Paderborn. Kennzeichen, Schlüssel und alles was sonst noch wichtig war rein ins Auto, etwas Verpflegung dazu, Johannes abholen und schon waren wir auf der Autobahn. Wir wollten Johannes dabei haben, denn er hat schon seit einer Weile den BE-Führerschein und ist Hänger-erfahren. Also falls wir in irgendeine Gasse fahren und nicht weiter kommen, kann er uns rausrangieren.
Dazu kam es
aber zum Glück nicht. In Paderborn angekommen baute er das neue Kennzeichen an
den Wohnwagen während wir mit dem Verkäufer nochmal letzte Dinge begutachteten
und er uns noch dies und das zeigte.
Und dann war der Moment da. Mit Pipi in den Augen verabschiedeten sich die alten Besitzer von „unserem kleinen Gecko“ und mit kleinen Freudentränchen fuhren wir mit unserem Traum-Wohnwagen ab.
Und wer dachte, damit wäre die Geschichte vorerst zu Ende, der liegt fast richtig. Die Heimfahrt verlief problemlos, der Wohnwagen lag satt auf der Straße und der Golf zog ihn als wäre da fast nichts. Zugegeben, der Spritverbrauch war höher und die Fahrgeräusche durch etwas höhere Drehzahl lauter, aber sonst fühlte es sich einfach wunderbar an. Die eigenen vier Wände das erste Mal am Haken zu haben ist schon etwas ganz besonderes.
Zurück in Mannheim veranstalteten wir noch eine kleine „Siegestour“ und hielten bei Martins und Julias Familie zum Besichtigungstermin. Als wir dann Johannes daheim abgeliefert haben, kamen seine Eltern noch mit einer Flasche Sekt zum geparkten Gespann. „Sowas muss man doch feiern und einweihen“ – sehr liebenswert.
Der Tag ging zu Ende, wir parkten unseren „Gecko“ auf dem kürzlich erworbenen und noch brach liegenden Grundstück von Johannes und fuhren nach Hause zu Detailplanung unseres ersten Trips…
Wo es beim ersten Ausflug hinging und was wir dort so alle gemacht und erlebt und genossen haben, erfährst du nächste Woche im ersten Eintrag ins Reisetagebuch 😊